Es muss nicht immer die Super-Mega-Hyper-Band sein, um mal so richtig bei geiler Mucke abzugehen.
Bestes Beispiel war letzten Samstag die Double-Record-Release-Party im WüRG-Haus der Wülfrather Rockmusiker-Gemeinschaft.
Die Velbert/Wülfrather Band „Social Breakdown” hatte ihre brandneue CD „SNØ” vorgestellt, und die Wuppertaler Combo „Act Of Apathy” kam mit ihrer neuen EP „Way To Light” um die Ecke.
Doch der Reihe nach.
Eröffnet wurde der Abend von der Kölner Band „Gifts For The Earth” mit ihrem wundervoll traurigen Emo-Set. Virtuos gespielt und einfach herrlich, um depressiv auf Enten zu starren. Man spürt förmlich die Wehmut und das Bedauern über das verlorene Paradies. Die CD „Paradise Tapes” ist unbedingt hörenswert!
Deutlich rockiger präsentierte sich die zweite Band des Abends: „Act Of Apathy”. Nach eigenen Angaben spielen sie „ordentliche Musik in Richtung Rock, Alternative Metal und Grunge”. Das stimmt, allerdings lässt sich ein leichter Emo-Einschlag nicht verleugnen. Besonders interessant wurde es, als aus dem Publikum jemand auf die Bühne sprang (wo kam der jetzt her?), sich das Mikro griff und spontan den einen oder anderen gekonnten Growl-Part einlegte. Ob das zum normalen Auftritt dieser Band gehört, habe ich bis jetzt nicht herausgefunden, aber es bereichert die Show ungemein.
So richtig zur Sache sind dann die Jungs von „Social Breakdown” gekommen. Metalcore vom Feinsten, laut und gut! Mittlerweile gibt es ein komplettes Set aus selbstgeschriebenen Songs zu hören. Man musste nicht unbedingt Fan dieser Musikrichtung sein, um von der souveränen Darbietung der Band beeindruckt zu werden. Eine Abrechnung mit dem Leben und der Gesellschaft, wütend und wild, aber auch ein bisschen versöhnlich – zumindest stellenweise.
So ging dann ein abwechslungsreicher Musikabend zu Ende. Sehr familiär und mit 6€ pro Nase Eintritt auch keine finanzielle Herausforderung. Ich kann jeder/jedem nur empfehlen, nach lokalen Bands Ausschau zu halten, die in kleinen Clubs auftreten. Es ist alles kleiner, nicht ganz so professionell, aber mit viel Herzblut und Leidenschaft.
Hier noch die Musik der drei Bands zum Reinhören:
/ zauselbart